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In welche Richtung führt uns die Zukunft?

Von Stephan Lamprecht

Dass sich unser Alltag durch Vernetzung und Digitalisierung ändert und noch weiter verändern wird, spüren wir alle. Aber vor lauter Schlagzeilen zu neuen technischen Innovationen fällt es zunehmend schwer, sich auszumalen, in welche Richtung das alles führen wird. Was sind die Herausforderungen, die unsere Gesellschaft meistern muss? Es fehlen Einordnung und Orientierung. Und genau daran versucht sich Alec Ross in seinem Buch.

Von Robotern, selbstfahrenden Autos und Big Data

Viele der technischen Innovationen, die Ross in seinem Buch erwähnt, werden seine Leser zumindest als Schlagwort aus den Medien kennen. Ihm gelingt es, kurz und prägnant die bisherige Entwicklung zusammenzufassen und den aktuellen Status Quo zu beschreiben. Schon allein das ist faszinierend. Denn Ross gewährt auch immer einen Blick hinter die Kulissen. Als ehemaliger Berater für Innovationen der damaligen Außenministerien Hillary Clinton hat er viele Wissenschaftler und Unternehmenslenker persönlich getroffen und berichtet aus erster Hand von den Plänen der Industrie. Künstliche Intelligenz und Roboter, die Erforschung der Genetik sowie die Digitalisierung sind die großen Themen, die den Autor beschäftigen.

Keine Kulturkritik, sondern Zukunftsbeschreibung

Anders als in vielen anderen Werken und Artikeln verfällt der Autor nicht in Polemik oder Bilderstürmerei. Er verteufelt die ohnehin nicht aufzuhaltende, Entwicklung von Robotern nicht, sondern zeigt ihren aktuellen Einsatz und schildert, welche Aufgaben sie in Zukunft noch übernehmen könnten. Dass dies gerade in der Sozialpolitik auch die Gesellschaft fordern wird, steht außer Zweifel. Er löst sein bereits im Vorwort gegebenen Versprechen ein, kein Loblied auf die wundersame Kraft der Innovation singen zu wollen, von der ersten Seite an ein.

Ein Blick auf Zukunftsmärkte und Schattenseiten

Viele Bücher, die einen Blick in die (technologische) Zukunft wagen, erweisen sich bei näherer Betrachtung als reine Dampfplauderei, die Marketing-Slogans aus dem Silikon Valley und von großen Softwarefirmen aufgreifen. Das ist hier ganz anders. Denn Alec Ross zeichnet auch ein Bild von den (neuen) Bedrohungen, denen sich Gesellschaften ausgesetzt sehen. Das was einst der Kalte Krieg war, kann schnell ein Krieg der Software und technischen Systeme werden. Gezielte Angriffe auf die IT-gestützte Infrastruktur eines Landes ist da nur ein Beispiel.

Was sich ebenfalls bereits heute abzeichnet, ist die Veränderung der Märkte. China aber auch Afrika werden zu Mitbewerbern, aber auch zu großen Zielmärkten werden. Wie wird dieses neue Zusammenspiel aussehen? Welche Spielregeln werden gelten? Auch auf diese Fragen bleibt der Autor keine Antwort schuldig.

Management-Journal-Fazit: Das Buch von Alec Ross ist kein Science Fiction, sondern ein überaus gelungener Blick in unsere nächste Zukunft. Kenntnisreich und überzeugend geschrieben und mit 60 Seiten Fußnoten auch umfassend belegt. Die Lektüre ist nicht nur jedem Manager, sondern eigentlich jeden an Wirtschaft interessierten ans Herz gelegt.


Die Wirtschaftswelt der Zukunft

Alec Ross: „Die Wirtschaftswelt der Zukunft“.

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