Buchtipp
Sieben Fallen des Lebens: Glücklich werden mit Veränderungen im Denken
Heute stehen uns nahezu alle Wege im Leben offen: Freie Berufs- und Partnerwahl, Auswandern mit 50+, das Auslandsjahr im Studium – sogar das Aussehen lässt sich mit den Mitteln der Plastischen Chirurgie signifikant verändern. Aber diese vermeintliche Freiheit lässt uns auch irren und die Orientierung verlieren.
Mit Mitte 30 finden wir uns in einem Job wieder, der uns nicht glücklich macht. Wie haben kaum Zeit, weil wir Whatsapp, Tinder und dem Messanger mehr Aufmerksamkeit widmen als einem guten Buch und unsere Beziehungen. In der Idee der absoluten Freiheit sehen wir nicht, dass eine Beziehung Verbindlichkeit, Vertrauen und Verantwortung benötigt. David M. R. Covey benennt in seinem poetischen Ratgeber „Trap Tales“ sieben Fallen des Lebens, die in solche Sackgassen führen. Der Ausweg: Manchmal braucht es nur wenige Veränderungen im Leben, um aus einer Falle wieder herauszukommen.
Fallen als Herausforderungen erleben
„Wie wäre es denn, wenn wir lernen könnten, die Fallen, die uns in unserem Leben begegnen, genauso zu entdecken, wie ich gelernt habe, die Fallen im Schach zu entdecken?“, fragt die Protagonistin Patricia zu Beginn der Erzählung, „und wie wäre es, wenn wir auch die Schritte erlernen könnten, mit denen wir uns aus einer Falle wieder befreien können, in der wir schon drinstecken?“
Patricia ist die Freundin und Lehrerin von Alex, der die Hauptfigur in diesem speziellen Ratgeber-Buch ist. Alex ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Ehemann sowie Vater. Getragen von der Woge des Erfolges lebt er einen Lebensstil, der viel Geld, Arbeit und wenig Zeit für sich selbst und die Familie mit sich bringt. Diesen Lifestyle legt er nicht ab, als die Geschäfte nicht mehr so gut gehen und auch seine Familie mehr Aufmerksamkeit fordert. Hohe Schulden und eine (fast) zerbrochene Ehe sind die Ausgangsbasis der Erzählung. Als Alex sich ein Cabrio auf Raten leistet, während seine Ehefrau einen Weg aus den Schulden sucht, eskaliert die Situation. Sie zieht aus und er fährt mit den Kindern allein in den Hawaii-Urlaub. Hier trifft er Patricia wieder, eine alte Bekannte. Sie lehrt ihm im weiteren Verlauf des Buches die sieben Fallen des Lebens, in die Alex ohne Ausnahme hineingetreten ist. Gemeinsam entwickeln sie Strategien, wie er nach und nach aus seinen Fallen ausbrechen kann.
Mit kleine Veränderungen Großes bewirken
Die literarische Form des Ratgebers macht es einfach, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Schlechter Umgang mit Geld, die neuen Anforderungen an sich selbst, wenn der Nachwuchs kommt und die schlichte Überlastung durch die Schnelligkeit der digitalen Medien – jeder kennt solche Fallen. Alex durchlebt sie stellvertretend für uns alle und findet mit Patricia einen Weg hinaus. In den Kapiteln besprechen die beiden Alex’ Situation und wie er dort hingekommen ist. Anschließend überlegen sie, was das konventionelle Vorgehen in jeder einzelnen Falle ist. Patricia trumpft schließlich mit einer bahnbrechenden Idee auf. Interessant ist es zu erkennen, dass niemand sein komplettes Leben über den Haufen werfen muss, um wieder ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Es kommt vielmehr darauf an, sein Denken zu verändern. Alex erkennt, dass das Cabrio in seiner angespannten finanziellen Situation nicht angebracht ist. Er gibt es wieder ab, befreit sich von dieser Last und verzichtet bewusst auf dieses Prestigeobjekt. Last wirft er auch ab, als er sich beruflich neu sortiert. Er begrenzt das Zeitbudget für Meetings, die bisher nahezu 90 Prozent seiner Arbeitszeit einnahmen. Außerdem erkennt er, dass er gut darin ist, „Dinge erledigt zu bekommen und Aufgaben zu delegieren, und das schien auch Leute anzuziehen, die gerne wollten, dass er auch ihre Projekte erledigte“. Als er dem ein Ende setzt, ist es ein erster Schritt zu mehr lebenswerten Veränderungen.
Denn: Auch kleine Veränderungen im Denken und Handeln können Großes bewirken. Diese Erzählung rund um die sieben Fallen, in die jeder treten kann, zeigt auf eine erfrischend lebendige Art und Weise, wie wir mehr Glück erleben, wenn wir unser Denken verändern. Und auch nicht schlecht: Wir können dem Ende des Buches und Alex’ Versöhnung mit seiner Frau entgegenfiebern.