Business Sommelière Beate Blindow:
Humanität und Gewinnmaximierung gehören zusammen
Den Begriff Sommelier kennt man aus der gehobenen Gastronomie und Hotellerie. Ein Sommelier oder eine Sommelière empfiehlt den Gästen Weine, die nicht nur ihren persönlichen Geschmäckern entsprechen, sondern auch mit den dazu gereichten Speisen harmonieren. Solche Experten gibt es auch beim Wasser.
Die Jeveranerin Beate Blindow ist ausgebildete Wasser Sommelière und weiß, dass Mineralwasser viele wichtige Funktionen für den Organismus hat. „Es ist der beste Begleiter zum Wein und zum Essen.“ Die 55-jährige Sommelière ist aber nicht nur Fachfrau in Sachen Wasser; sie ist zugleich auch Business Sommelière und Prozessberaterin UnternehmensWert:Mensch: „Für mich ist Wasser ein Lebenselixier. Und Mitarbeiter sind die Quelle des Erfolges für ein Unternehmen“, sagt Beate Blindow.
Expertin für eine neue Qualität der Arbeit
Beate Blindow versteht sich als Expertin für eine neue Qualität der Arbeit. Die Welt verändert sich rasant und die Organisationen bzw. Unternehmen in ihr müssen sich anpassen. Wenn wir überlegen wie die Globalisierung, die Digitalisierung, die neuen Technologien, der Demographische Wandel sowie der Wertewandel der Generationen (Baby Boomer, X,Y,Z) auf ein Unternehmen einwirken, ist es für ein Unternehmen eine sehr große Herausforderung die Mitarbeiter emotional an sich zu binden und im ständigen Change Prozess zu begleiten. Mitarbeiter ohne emotionale Bindung sind wesentlich weniger produktiv, haben einen geringeren Qualitätsanspruch, sind oft gestresst und werden häufiger krank. Ebenfalls steigt die Fluktuationsrate. „Die Fehlzeiten und die Fluktuation kosten die Unternehmen sehr viel Geld“, sagt Beate Blindow. Die Mitarbeiter werden zu Eis: Sie können die Entscheidungen des Chefs nicht mehr nachvollziehen, erkennen keinen Sinn in ihrer Arbeit, haben immer weniger Handlungsspielräume, die Motivation sinkt, sie machen Dienst nach Vorschrift oder noch weniger…und das Arbeitsklima ist teilweise geprägt von Vorwürfen und Angst. Sie ist überzeugt: „Gewinnmaximierung und Humanität schließen sich nicht aus, sondern im Gegenteil: Das geht nur zusammen.“
Zukunftsfähige Personalpolitik
Umso wichtiger ist es, eine zukunftsfähige und mitarbeiterorientierte Personalpolitik und Unternehmenskultur zu entwickeln. Dafür hat sie ein Konzept entwickelt. Auf der Grundlage „Haus der Arbeitsfähigkeit“ von Juhani Ilmarin wird die Arbeit in einem integrierten Konzept dem Menschen angepasst. Es geht um ein integriertes Vorgehen im Unternehmen in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus dem Unternehmen. Nach einer Analyse der Ist-Situation werden die Ursachen mit der Geschäftsführung besprochen. Nun geht es in die Zukunft – das Ziel wird festgelegt und die nächsten groben Schritte geplant. In einem Workshop werden die Maßnahmen gemeinsam erarbeitet und terminiert. Bei der Umsetzung helfen ständige Feedbackschleifen, um die neuen Maßnahmen zu evaluieren und eventuell anzupassen. Die Umsetzung wird begleitet von Trainings und Coachings und Beratung je nach individuellem Bedarf. So entsteht ein solides und gesundes System mit zufriedenen Mitarbeitern, die sich wohlfühlen.
Geförderte Programme für kleine und mittelständische Unternehmen
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Europäische Sozialfonds fördern solche Programme für mittelständische und kleine Unternehmen. Dieses Förderprogramm ist UnternehmensWert:Mensch. Die Beratung kann bis zu 50 Prozent bei mittelständischen Unternehmen und bei Kleinstunternehmen sogar bis zu 80 Prozent bezuschusst werden. Über 100 Erstberatungsstellen fungieren als Ansprechpartner für interessierte Unternehmen und führen eine kostenlose erste Beratung durch. Mit Hilfe eines Beratungsschecks kann sich das Unternehmen dann ihren autorisierten Prozessberater oder Beraterin in einer bundesweiten Datenbank aussuchen.
Das Programm steht im Gesamtkontext der Fachkräfte-Offensive der Bundesregierung, so Beate Blindow. Themen, um die es für die Unternehmen dabei geht, sind unter anderem Führung und Kommunikation, Gesundheit, Chancengleichheit und Diversity und Wissen und Kompetenz. Nicht zuletzt geht es um Personalentwicklung, Wissenstransfer und lebenslanges Lernen. Das Programm läuft noch bis Ende Juli 2020. Beate Blindow ist überzeugt: „Ein gutes Arbeitgeberimage ist das Auswahlkriterium von morgen.“